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Neurofeedbackgeräte für den Privatanwender zu Hause |
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Mittlerweile existiert eine Vielzahl verschiedener Neurofeedback-Headsets für die komfortable Anwendung zu Hause. Ich gehe der Frage nach, inwiefern diese für die ergänzende therapeutische Anwendung sinnvoll sein können, oder ob sie lediglich als nettes Spielzeug für einen ersten Kontakt mit Neurofeedback taugen. Eins der Geräte habe ich selber ausprobiert und auch zum zusätzlichen Training einem Klienten mitgegeben. |
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Möglichkeiten der Nutzung |
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Die meisten Neurofeedbackgeräte für den Hausgebrauch dürfte es wohl als Headsets geben. Mittlerweile erinnern sie auch nicht mehr so sehr an kompakte Bügelkopfhörer, sondern mitunter eher an futuristische Datenhauben mit krakenartigen Fangarmen. Ein eigenes Gerät kann den Privatanwender zu einem Bruchteil des Preises für ein medizinisches Gerät in die Lage versetzen, spielerisch die Veränderung von Konzentration oder Entspannung zu üben. Eine weitere Anwendung besteht möglicherweise als therapiebegleitendes Training zu Hause.Gerade jetzt in der Weihnachtszeit denken einige meiner Klienten nach, sich diese Geräte zuzulegen oder Ihren Kindern zu schenken. |
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Verwendung als Spielzeug |
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Gegen den spielerischen Einsatz der Geräte im von den Firmen vorgesehenen Rahmen lässt sich zunächst nichts einwenden. Soweit mir bekannt ist, versuchen alle Anbieter einen potentiell schädlichen Gebrauch der Geräte durch Einstellungen in der Software zu vermeiden. Da einige Hersteller das Kommunikationsprotokoll für engagierte Entwickler offen gelegt haben, existiert mitunter auch jede Menge Software von Drittanbietern oder einfach Bastlern. Ob hier die Grundlegenden „Sicherheitsmaßnahmen“ jedes Mal beachtet werden, kann ich nicht sagen. Es gibt hier auch absolut keinen Ansatz für ein Qualitätsmanagement.Spielzeug zu ForschungszweckenDie Hersteller geben daher oft explizit an, dass ihre Geräte für die Forschung (und eben nicht zu therapeutischen Zwecken) gedacht ist. Was der jeweilige Anwender dann unter Forschung versteht, ist wieder eine ganz andere Sache. Auf diese Weise umgehen sie die hohe Verantwortung, welche mit einem therapeutisch-medizinischen Gerät einhergeht; wahrscheinlich ohne entscheidende Abstriche an der Technik zu machen. Denn allein die Anerkennung als medizinisches Gerät ist aufwendig und teuer.Was bieten Hard- und Software?Die Hard- und Software der Geräte bietet meist einige einfache Trainingsprotokolle für den Einstieg an. Bewußtseinszustände, wie etwa „Mediation“ oder „Konzentration“ lassen sich recht schnell erlernen. Dabei wird nicht immer klar dargestellt, welche Frequenzen oder Frequenzkombinationen wie trainiert werden. Eine Beschreibung des möglichen Trainingsergebnisses und die Abgrenzung zu anderen Bewusstseinszuständen fehlt aber auch. Ebenso ist eine nachträgliche Auswertung nicht immer möglich. Ohne zusätzliche Lektüre und eine fachkundige Begleitung, welche die Daten auswertet und die Trainingsanforderungen anpasst also lediglich ein Spielzeug und auf keinen Fall zur selbständigen Therapie geeignet. |
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Nutzung ergänzend zur Therapie |
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Eine therapiebegleitende Nutzung der Geräte bietet eine zusätzliche Möglichkeit, die Trainingserfolge aus den Neurofeedbacksitzungen in einer anderen Umgebung zu einzusetzen und zu üben. Da es in den Therapie- und Trainingssitzungen ja immer darum geht, den Klienten für den Alltag fit zu machen, sicherlich eine gute Idee.Voraussetzungen beim Therapeuten: Wissen und WillenHier sollte aber unbedingt darauf geachtet werden, dass der Therapeut diese Möglichkeit selber anbietet und auch für sinnvoll erachtet. Dabei sollte unbedingt die Möglichkeit bestehen, dass die Software Ihre Trainingserfolge zu Hause dokumentiert und diese dem Neurofeedbacktherapeuten zur Auswertung auch erhält. Zu beachten ist ferner unbedingt, dass weder die Soft-, noch die Hardware den strengen Richtlinien für medizinische Geräte entsprechen und die Qualität der Daten mit einem gewissen Vorbehalt zu genießen sind. Der Therapeut wird die Tauglichkeit am besten bewerten können. Therapeuten mit ausgesprochenem Forschungs- und Spieltrieb können Dank der teilweisen Offenlegung der Kommunikationsprotokolle mit einigen Programmierkenntnissen auch gleich eine individuelle, an ihre therapeutischen Bedürfnisse angepasste Programmoberfläche erschaffen. Als Neurofeedback-Therapeuten stellt dies für mich den größten Vorteil dieser Geräte dar. Die aktuellen Medizinprodukte führender Hersteller in diesem Bereich arbeiten zwar präzise und zuverlässig, mir ihrer Anmutung und Handhabbarkeit nehmen sie aber sowohl den Klienten als auch den Therapeuten auf eine kleine Zeitreise in die Steinzeit.Vorteile der therapiebegleitenden AnwendungEin Training in einer entspannten Atmosphäre der eigenen vier Wände kann auf diese Weise sicher Wunder wirken. Bedenken Sie aber, dass die Trainingszeiten weder zu lang (max. 40 Minuten reine Trainingszeit) noch zu häufig stattfinden sollten. Auf diese Weise hat ihr Gehirn ausreichend Gelegenheit und Kraft, das Gelernte abzuspeichern und umzusetzen.Für Ihren Therapeuten bleibt der größte Aufwand, nämlich die Auswertung der Ergebnisse und die weitere Planung der Therapie, allerdings bestehen. |
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Fazit |
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Als modernes Spielzeug sind die Neurofeedback-Headsets allemal geeignet. Es hängt zu einem ganz großen Teil von der Qualität und Attraktivität der Software ab, ob und wie man etwas über die Arbeit seines Gehirns und die Beeinflussung des eigenen Befindens lernt. Meistens werden die grundlegenden Eigenschaften des EEG-Signals des Gehirns und die Bedeutung der einzelnen Frequenzbänder aber durchaus anschaulich dargestellt.Nicht für selbständiges Training ohne Fachkenntnisse geeignetZum selbständigen Trainning dagegen sind weder Soft- noch Hardware wirklich geeignet. Dabei besteht, zumindest wenn die Software der Hersteller benutzt wird, weniger die Gefahr von Schäden. Die investierten Stunden bleiben aber wahrscheinlich eher ohne befriedigende Wirkung.Therapiebegleitender Einsatz kann von Vorteil seinAls therapiebegleitende und kostengünstige Variante kommen die Geräte schon eher in Betracht. Voraussetzung dafür ist, dass der Therapeut sich damit auseinander setzen möchte (und Zeit findet!) und den Therapiefortschritt regelmäßig in Augenschein nehmen kann, um etwa Fehlentwicklungen rechtzeitig vorzubeugen oder neue Impulse zu geben. Bedenken Sie aber, dass viele Therapeuten sich mit der Aneignung von Theorie und Praxis bei Geräten und Software ohnehin schwer tun. Die Beschäftigung mit Geräten ohne medizinische Zertifizierung birgt dabei im Ernstfall nicht nur rechtliche Risiken für den Therapeuten, sie kann für diesen auch einfach eine Fehlinvestition von Arbeitszeit und -kraft bedeuten.Alternative: Mieten professioneller Geräte und fachkundige BegleitungEin Ausweg könnte die Vermietung oder ein (Miet-) Kauf medizinischer Neurofeedbackgeräte beim Therapeuten sein, wie er schon in einigen Praxen umgesetzt wird. Die Klienten zahlen dabei entweder einen bestimmten Mietpreis oder erwerben das Neurofeedbackgerät vollständig. Mitunter besteht nach Beendigung der Therapie die Geräte in der praxiseigenen Gebrauchtwarenbörse anzubieten. Im Gegensatz zu den Geräten für den Heimgebrauch entstehen aber zusätzliche Kosten für zusätzliche Elektroden, Klammern, Hauben, Reinigungspasten usw.Sinnvoll ist dieses Vorgehen selbstverständlich nur bei genügend Erfahrung mit Neurofeedback seitens des Klienten, der regelmäßigen Kontrolle seitens des Therapeuten sowie einer Schulung hinsichtlich der Anwendung des EEG. Ein therapiebegleitendes Training ohne mehrere Stunden Erfahrung im Beisein des Therapeuten mit zeitgleicher Rückmeldung halte ich nicht für sinnvoll. Auch nicht im Rahmen von Peak-Performance oder Hirnleistungstraining gesunder Klienten. Bei länger andauernden Therapien und/oder langen Wegen zum Therapeuten kann sich der Kauf einfacherer Neurofeedback-EEG-Geräte durchaus lohnen. |
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Liste einiger Neurofeedback-Headsets |
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Dies Tabelle "Neurofeedback-Headsets" ist ein frei zugängliches Google-Dokument. Kommentare erwünscht. |
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Links |
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